Trabant auf Reisen


Hier eine kleine Auswahl meiner bisherigen Reisen mit dem Trabant 601 Bj. 1989.

Den ersten über 2000 Meter Pass sah der Trabi erst im Jahr 2000.

Julierpass 2000; 2284 Meter ü.M.



Ukraine, Krim 2002; Gesamtstrecke: 8000km
Hier geht es zum Reisebericht: Mit dem Trabant durch die Ukraine



na, wer kennt´s? 2004

 

Albula Pass 2005; 2315m und ein Satz heisse Bremsen!

Albula Pass 2005; Schweizer Zeitung


Das Problem bei Passfahrten mit dem Trabant ist nicht das Raufkommen - der Trabi kommt überall rauf - sondern das Runterfahren. Vier Trommelbremsen und (durch den Zweitakter) so gut wie keine Motorbremse. Da werden die Bremsen heiss und verlieren ihre Bremswirkung. Ich empfehle jedem Trabi mit Radkappen diese für die Runterfahrt ab zu machen (damit sich die warme Luft darunter nicht staut). Ausserdem: genug Zeit für Abkühlpausen einlegen. Und: Ständig die Wirkung des Bremspedals erspühren. Man merkt (mit etwas Erfahrung) genau, wann die Bremswirkung nachlässt.



Bernina Pass 2005; 2330m


 
Croatien 2006     /     von innen; gemütlich, gell - und der Blick beim Aufstehen




Cinque Terre; italienische Riviera; Juli 2007


Frankreich / Provence, September 2007
Casino in Monte Carlo
Casino, Monte Carlo
Mittelmeer, bei Toulon
Mittelmeer bei Toulon
S. Bernadinopass
Bernadinopass, 2066m. Ein Pass, der auch mit 4 Trommelbremsen leicht zu meistern ist.
LagoDiComo
Rückweg über den Lago di Como
Gesamtstrecke 2266 km; München, Zürich, Genf, Toulon, Monaco, Lago di Como, München



Ostern 2008: Siehe "Tunesien" - links im Menü

 


August 2008: Nur eine kleine Ausfahrt in den hohen Norden. Bild: Zwischen Husum und St. Peter-Ording . Gesamtstrecke: 2300 km. Rückfahrt: 900km am Stück. Wie lange wir gebraucht haben, sag ich nicht - alle linke-Spur-Drängelraser und alle permanenten Mittelspurfahrer würden derart erschrecken, dass Ihnen jetzt in diesem Moment die Teetasse auf die Tastatur fallen würde. Und die wäre dann hinüber. Das wollen wir ja nicht :-).

2009:
Leider keine ordentliche Reise dieses Jahr ... nur den Rhön (siehe Anhänger im Menue) von der Ostsee abgeholt (ca. 1600 km in 2 Tagen); Hier gab es keine spannenden Fotos.

Juni 2010:
Mit Klappzeltanhänger (Rhön) nach Südfrankreich (Bericht siehe Extrapunkt im Menü).

und dann nochmal im Juli ein Kurztrip über die Alpen zum Lage del Garda.
 

Juni 2011:
 Mal wieder ein Kurztrip zum Gardesee. Mit Rhön hinten dran und einen Haufen heisse Bremsen! ... Unser Campingplatz lag 400 Höhenmeter über dem See, mit kleiner Passtrasse dort hin.


September 2013:
Zwei Tage Alpenpässe.
Endlich mal wieder eine ordentliche Tour zwar mit wenig Kilometern, dafür aber um so mehr Höhenmeter:

Fernpass, Reschenpass, Stilfser Joch, Umbrailpass ... Rückweg über Meran, Timmelsjoch und wieder Fernpass/Reutte.

Das Stilfser Joch (2.760 Höhenmeter) ist der höchste Alpenpass in Italien. Die Ostflanke geht von ca. 900 Meter auf 2.700 Meter .. also 1.600 Meter bergauf, mit bis zu 12% Steigung in 48 Spitzkehren! Das ist ein Pass  :-). 
Stilfser Joch mit dem Trabi
Hier schon weit über 2.000 Metern, das spannendste Stück.

Wie immer war dar Raufkommen kein Thema, wobei ich Passagen lieber im 1 Gang gefahren bin, als den Motor ständig bis zum Anschlag hoch zu drehen.
Das Stilfser Joch sollte man mit dem Trabi am Besten immer von Osten - also von Prad anfahren, da ich dieses Stück keinen 4 Trommelbremsen zumuten möchte - ausser man nimmt sich viel Zeit für Abkühlpausen.
Stilfser Joch
Schon recht weit oben.

Runter ging es über den Umbrailpass ins Val Mustair auf 1.400 Metern. Also (nur :-) 1.300 Meter bergab - mit bis zu 12% Gefälle auf 13 km. Es war schon recht spät und kühl, ich machte viele kleine Abkühlpausen, so dass die Bremsen nie in den Temperaturbereich kamen, wo die Bremse "hart" wird und die Bremswirkung nachzulassen beginnt.
Umbrailpass
2.500 Meter über dem Meer ...

Umbrail Pass

Unten am Umbrailpass gibt es einen sehr schönen relaxten Campingplatz mit vielen Feuerstellen ... leider ganz nah am Berg, so dass die Sonne (zumindest im September) erst um 10 Uhr rum kommt. Bei 8 Grad Aussentemperatur nicht so wunderbar angenehm.

Die Strecke nach Meran schlengelt sich von Dorf zu Dorf, aber ich hatte ja Zeit.
Von Meran (ca. 500 Höhenmeter) geht es dann immer bergauf in Richtung Timmelsjoch und Jauffenpass. Irgendwann geht es dann ab zum Timmelsjoch, und es wird steil - richtig steil!

Am Gipfel (2.500 Meter) hat der Trabimotor den Trabi dann 2.000 Höhenmeter hinaufgezogen. Weniger Spitzkehren als am Stilfser Joch, aber auch eine wunderschöne Auffahrt.


Runter geht es am Timmelsjoch die ersten paar 100 Höhenmeter recht Alpin, dann kommt aber recht bald die Mautstelle und diverse Skiorte mit einer ausgebauten Straße ... die aber immernoch bergab geht. Hier kan dann die eigentlich einzige Situation mit zu heisser Bremse: Es ging auf ausgebauter Straße mit ca. 80 km/h bergab, die Bremsen waren noch recht warm, bis zwei Spitzkehren auf steiler Strecke zum abbremsen auf 20 km/h zwangen - das macht warm ... nach der Aktion war die Bremse "hart". Nachdem es dann aber durch Ortschaften mit wenig Gefälle und wenig Tempo ging, kühlten die Bremsen wieder runter, so dass ich keine Abkühlpause machen musste.


Da hat die Webcam am Stilfser Joch genau im richtigen Moment ein Foto gemacht :-)

Tipps zum Alpenpass BERGAB fahren:
- Ich fahre die steilen Stücke immer sehr sehr langsam, so dass nie plötzliche Hitze durch scharfe Bremsungen entsteht. Das Tacho ist hier immer zwischen 15v und 30 km/h - je nach Gefälle. Hierbei immer kräftig bremsen - loslassen - bremsen - loslassen usw. Das ist besser, als dauernd auf der Bremse zu stehen, und die Hitze wird ständig größer. Mit der Methode merkt man auch, ob sich was am Bremsverhalten ändert (z.B. Bremsverlust, oder einseitiges Bremsen - was auf einen undicht gewordenen Bremszylinder hinweist)
- Der Zweitakter mag keine Motorbremse - dann bekommt er zu wenig Öl und könnte Schaden nehmen. Ausserdem hat er auf den 2 Zylindern eh wenig Kompression, so dass die Motorbremse kaum wirkt. Ich benutze die Motorbremse immer nur auf kurzen Stücken, wenns besonders Steil ist.

Was sollte man bei einer Passfahrt an Ersatzteilen mitnehmen?
- Ich habe immer einen Bremszylinder vorne links, einen vorne rechts, und einen für hinten dabei. Grund: Bei solchen Touren kommen (teils durch Belagabrieb und durch die hohen Temperaturen) die Bremskolben in Bereiche, in denen sie sonst nicht sind. Hier ist es recht normal, dass sich mit der Zeit Rostbläschen bilden. Rutscht nun der Gummi über die Rostbläschen kann der Zylinder undicht werden. Das ist nicht unbedingt eine Folge von nachlässiger Pflege, der Rost kann halt auch einfach so kommen ... Trotzdem sollte jede Bremse vor Fahrtantritt kontrolliert werden.
- Ein paar gut erhaltene - oder neue Bremsbeläge. Grund: Es hatte sich vor Jahren mal der Belag von Bremsbacken gelöst, und sich dann im Inneren verklemmt. Zudem kann es sinnvoll sein die Beläge zu wechseln, wenn sie zu sehr von einem undichten Bremszylinder in Bremsflüssigkeit getränkt wurden.
- Allen Kleinkram, den es zum Bremse wieder zusammenbauen braucht ... (Federn, Andrückfedern mit Platten, Radnabenmuttern, Bremsflüssigkeit).

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